Ein Besuch im Alfred-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum – Ein spannender Tag rund ums bedingungslose Grundeinkommen

Am Donnerstag, den 8. Mai, hatte unsere Klasse 10D im Rahmen des Politikunterrichts die besondere Gelegenheit, die Ruhr-Universität Bochum zu besuchen. Dort erwartete uns ein spannender Workshop zum Thema Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE), der von einem engagierten Lehramtsstudenten geleitet wurde.

Der Vortrag war alles andere als trocken: Statt nur zuzuhören, wurden wir aktiv eingebunden. Als Erstes haben wir unseren Sozialstaat genauer betrachtet und uns damit beschäftigt, wie er aufgebaut ist und welche Probleme er mit sich bringt. Dabei ging es zum Beispiel um Themen wie Altersarmut, Bürokratie oder die Frage, wie gerecht unser aktuelles System wirklich ist.

Im zweiten Teil des Workshops ging es dann konkret um das bedingungslose Grundeinkommen. Wir haben gelernt, dass es sich dabei um ein vom Staat bedingungslos gezahltes Mindesteinkommen handelt – ohne Gegenleistung. Ziel ist es unter anderem, soziale Ungleichheit zu verringern und Menschen zu einer freieren Berufswahl anzuregen, welche sich in erster Linie nach persönlichen Interessen richtet und nicht nach finanziellen Aspekten. Allerdings gibt es noch keine Einigkeit darüber, welches Modell des BGE das „beste“ ist. Deshalb haben wir verschiedene Definitionen und Modelle miteinander verglichen und in Gruppenarbeiten selbst erarbeitet. Besonders spannend war, dass auch kritische Stimmen gehört, wurden: So wurde zum Beispiel diskutiert, dass ein BGE sehr teuer wäre und es bisher keine eindeutige Antwort darauf gibt, wie es dauerhaft finanziert werden könnte. Außerdem wurde kritisch hinterfragt, ob das BGE dazu führen könnte, dass weniger Menschen arbeiten gehen – vor allem bei schlecht bezahlten Berufen, die aber trotzdem wichtig für die Gesellschaft sind.

Der Workshop bestand aus drei Teilen: Im ersten Teil („Was ist das Problem und wer ist betroffen?“) haben wir uns mit den Schwächen des aktuellen Sozialsystems beschäftigt. Im zweiten („Welche Lösungen gibt es für die Herausforderungen des Sozialstaats?“) haben wir das Konzept des BGE kennengelernt und die Vor- und Nachteile diskutiert. Im dritten Teil („Welche Auswirkungen haben die Lösungen auf die Betroffenen?“) durften wir dann selbst aktiv werden: In einer vorbereiteten Podiumsdiskussion haben wir verschiedene Rollen eingenommen und das bedingungslose Grundeinkommen aus unterschiedlichen Perspektiven beurteilt. So haben wir z. B. die Sicht einer alleinerziehenden Mutter, eines Politikers oder einer Unternehmerin vertreten. Dabei ging es um die Frage: Ist das BGE wirklich ein Schritt in Richtung mehr sozialer Gerechtigkeit?

Mit den interaktiven Aufgaben, Gruppenarbeiten und Diskussionen konnten wir uns intensiv mit dem Thema auseinandersetzen. Die Exkursion diente dazu, dass im Unterricht Gelernte praktisch zu erfahren und zu vertiefen.

Zur Mittagszeit hatten wir eine einstündige Pause, in der wir den riesigen Campus erkundet haben. Die vielen Gebäude, Grünflächen und die belebte Atmosphäre haben uns beeindruckt – für viele von uns war es der erste Besuch an einer Universität. Auf dem Campus konnte man viele Cafés, die Uni-Mensa und zahlreiche Gebäude mit Hörsälen der verschiedenen Studiengänge entdecken. Besonders spannend war es, einen Einblick in den Uni-Alltag zu bekommen und zu sehen, wie vielfältig das Studium dort ist.

Am Ende des Tages gingen wir mit vielen neuen Eindrücken und viel neuem Wissen nach Hause. Der Besuch an der Uni Bochum war nicht nur informativ, sondern hat uns auch ein Stück näher an eine mögliche Welt nach der Schulzeit gebracht – sei es durch ein Studium oder einen anderen Weg. Wir freuen uns auf weitere Exkursionen, die uns mit Sicherheit neue Einblicke und Erlebnisse bringen werden.       

 

Marlene Fortmann & Sophie Rink; 10D

Zurück